Schon früh am Morgen (05.45h!) fahren wir von Bäretswil Richtung Urnäsch los. Die Appenzellerbahn bringt weiter nach Wasserauen. Hier wartet auch schon die Luftseilbahn. Hoch über dem Wildkirchli schweben wir in ruhiger Fahrt über eine Herde friedlich äsender Gämsen zur Ebenalp.
Der Tag verspricht wunderschön zu werden, die Temperaturen befinden sich (noch) im angenehmem Bereich (bereits 23°C). Schon um 08.00h beginnen wir mit dem Aufstieg. Nach 45 Min. erreichen wir bereits das, wunderschön auf dem Grat gelegene, Bergrestaurant Schäfler (1900 MüM, erster Boxenstopp ;-).
Von da führt der Weg nun teils ausgesetzt auf dem Grat weiter und erfordert volle Konzentration. Wir sind zwar an diesem schönen Sommertag nicht allein unterwegs, Schlange stehen muss man aber auch nicht. Unter uns liegt der herrliche Seealpsee, von wo uns heimelige Alphornklänge weiter begleiten.
Vorbei an den Altenalptürmen, Lötzlialpsattel und Öhrli, erreichen wir nach einer weiteren guten Stunde den Pkt. 2118 (kurze Pause). Die Antenne und markanten Gebäude des Säntis, sind schon fast zum Greifen nah und doch fehlen noch 400 Höhenmeter.
Der nun folgende Wegabschnitt gleicht einem Klettersteig und ist sehr spektakulär. Gemäss Karte soll sich hier in der Gegend ein Gletscher (Blauschnee genannt) befinden. Davon sind nur noch Fragmente sichtbar und die Namensgebung ist alles andere als zutreffend (Schwarzschnee wäre passender).
Die letzten 200 Höhenmeter sind wirklich schmal und steil und deshalb mit Stahlseilen gesichert. Da hier verschieden Routen zusammen treffen, kann es hie und da etwas eng werden und beim Kreuzen kribbelts dann schon ein bisschen in der Magengegend.
Nach einer gesamten Wanderzeit von gut 5Std. stehen Dani und ich auf dem Gipfel des Säntis. Schnurstracks suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen beim Gipfelrestaurant. Bei Kaffee, Eis und kühlen Getränk geniessen wir nun die bombastische Rundsicht, was Massen von Touristen ebenfalls tun. Die Säntisbahn bringt uns später hinunter zur Schwägalp (50Min. Geduld ist gefragt) wo das Schwägalp Schwinget mit über 10'000 Zuschauern stattfindet. Unten angekommen sehen wir gerade noch, wie der Anschlussbuss nach Urnäsch vor unserer Nase losfährt. Autostopp funktioniert auch heutzutage noch auf der Schwägalp. Ein "einsamer" Autofahrer bringt uns (wenn auch ohne Autonummer) sicher und zügig nach Urnäsch. Die Rückfahrt ins heimatliche Zürcher Oberland verläuft ohne jegliche Verzögerung, so dass wir bereits um 17.00h wieder zu Hause sind.
Ein erlebnisreicher, herrlicher Tag neigt sich seinem Ende entgegen.
H – R. Diener
Blick vom Schäfler Richtung Säntis
Der Säntis, noch ca. 1.5h und 400 Höhenmeter entfernt...
Die letzten 100 Höhenmeter, dann ist's geschafft...
Der Blick vom Säntis zurück auf Schäfler und Ebenalp
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